Reagieren wir über? – Die überzogene Kritik am iPhone 15 und FineWoven Case [Kommentar von Lukas]
Gestern habe ich mein brandneues iPhone 15 Pro mit voller Wucht gegen die Wand geschmissen. Ich wollte es Tim Cook zeigen! „Titan ist nicht stabil genug“, rief ich. Und siehe da: verbeult und zersplittert lag es da. Da war ich beruhigt. 10 Million Views auf YouTube sind mir damit sicher. Und damit genug Geld für ein neues iPhone.
Aber mal Spaß beiseite: kein iPhone-Release ohne xyz-Gate. Soweit so bekannt. Und soweit auch so berechtigt. Aber was ist eigentlich das Problem daran, wenn Schutzhüllen mit der Zeit zerkratzen und Smartphones beim Aufprall auf Beton kaputtgehen? Ich schwankte in Schulphysik immer zwischen 2 und 3, aber sollten sie nicht genau das tun?
Vorab sei gesagt: Wer unseren Podcast gelegentlich hört oder meinem bescheidenen kleinen Twitter/X-Account folgt, weiß um die regelmäßige Kritik zu allen möglichen Neuigkeiten aus dem Hause Apfel aus meinem Mund. Gelegentlich macht es indessen Spaß, die Gegenseite einzunehmen. Insbesondere, wenn man damit in der Minderheit zu sein scheint!
Und genau diese Möglichkeit ergibt sich in diesen Tagen, wenn The Verge aus der Fassungslosigkeit nicht herauskommt, weil die FineWoven Cases nach 5 absichtlichen Fingernagel-Attacken tatsächlich Kratzspuren aufweisen. Mr Android FHD ruft sogar „eines der enttäuschendsten Jahre für Apple Fans“ aus. Kein Wunder: Nicht nur FineWoven hält sich an die Gesetze der Physik, wie die neuen millionenfach geklickten Droptest-Videos zum iPhone 15 zeigen. Wer regelmäßig mit einem Messer seine Kameralinsen poliert und auf Leitern steigt, um Smartphones hinunterzuschleudern, muss anschließend dummerweise mit unschönen Schlieren im Glas oder gar kaputten Geräten rechnen. Wer hätte das gedacht? Zum Glück gibt es JerryRigEverything, EveryThingApplePro und andere, die uns das Jahr für Jahr beweisen:
Echte Kritik statt Scheinkritik wäre gefragt
Für mich lassen die ersten Tage nach dem iPhone-Release leider ein bekanntes Muster wieder aufleben: Das neue Gerät ist da und zu viele (nicht alle) Technikmedien stürzen sich auf die Neuerungen, um sie dann mit schnell und billig auffindbaren Kritikpunkten zu garnieren. Wie sich dann Monate später herausstellt, bleibt davon in der Regel nicht viel. Oder erinnert sich noch jemand an den Aufschrei nach dem iPhone 11-Release, dass die neuen größeren Kameras so viel Staub einfangen würden? Selbst der Bendgate-Skandal rundum das iPhone 6 war irgendwie nach einigen Wochen durch.
Mir geht es also nicht darum, das tatsächlich misslungene neue Case-Material schönzureden. Auch mag das iPhone 14 Pro stabiler gebaut sein. Spannender wäre es allerdings, wenn die vielen fleißigen Technik-YouTuber, die von Apple mit Geräten vor dem Release gesegnet werden, die Zeit auch nutzen würden, um ihre Kritikpunkte einzuschätzen und einzuordnen. Wie relevant ist das für den Käufer? Und was interessiert den Käufer wirklich?
Aber wer nimmt sich schon gerne die Zeit, ausgiebige Kameratests mit dem Wissen von Berufsfotografen zu organisieren. Oder echte Alltagsvergleiche zwischen dem neuen Gerät und jenen der vorletzten und vorvorletzten Generation zu ziehen. (Die meisten iPhone-Käufer wechseln bekanntlich alle 2 oder 3 Jahre).
Mich würde so etwas ja interessieren. Aber vielleicht bin ich ja wirklich in der Minderheit, wie oben beschrieben. Und leider schenkt mir Apple auch keine Testgeräte.
Hi Lukas, eine Schutzhülle soll mein iPhone schützen. Mir ist es lieber die Schutzhülle bekommt die Kratzer und Schlieren als mein iPhone…dafür ist die Schutzhülle auch da. Keiner ist gezwungen das FineWoven Case zu kaufen, es gibt genug andere Anbieter die super Schutz fürs iPhone anbieten und oft noch günstiger sind. Gruß Dirk
Absolut, meine Meinung siehe Artikel. 😉